Der inspirierende Gedanke
Männer sind nicht ganz sauber -  oder manchmal doch?

 Ein Vorwort an die Herren unter meinen Lesern:

Alles, was ich heute schreibe, gilt nicht für Sie als einem kurz vor der Vollendung stehenden männlichen Juwel der Evolution.

 Ein Vorwort an die Damen unter meinen Lesern:

Alles, was ich heute schreibe, gilt für alle schrecklichen Männer dieses Planeten, nur nicht für diesen  wunderbaren Lebensgefährten, Ehemann, der Ihnen jeden Tag Ihr Leben zum Paradies macht :-)

Männer!

Sie sind bisweilen schon einfach gestrickt.

Wohlwollend könnte man sagen, sie sind unkompliziert.

Nicht ganz so charmant wird es, wenn man den gleichen Fakt in der Art beschreibt, dass die Männchen unserer Spezies primär triebgesteuert unterwegs sind.

Keine Sorge liebe Männer, ich nagele unser Geschlecht nicht gerade mal eben an die Wand.

Keine spontane Vorfreude, liebe Damen, Sie können Ihre schadenfroh zuckenden Augenbrauen gleich wieder entspannen. Auch wenn Sie es sich kaum vorstellen können, es gibt weitere Triebe, die unterhalb der Hautoberfläche der testosteronüberfluteten Menschheitshälfte ihr mehr oder weniger ungesteuertes Wesen treiben.

Ein kleiner Exkurs dazu:

Machen wir uns nichts vor: Aus Sicht der Frau ist der Vorgang der Blasenentlastung eines Mannes vielfach vollkommen unkultiviert.

Männer haben ein Ziel ("ich muss") und lösen das mit Tunnelblick. Minimaler Aufwand ist Programm. Formvollendetes Benehmen? Fehlanzeige.

Ist der externe (meist weibliche) Druck nicht zu groß, dann gewinnt die Bequemlichkeit und die hinterlässt nicht allzu selten Spuren.

Steigt die weibliche Fremdbestimmung, kann das zwar zwanghaft unterbunden werden, aber wie immer bei der Angst-Motivation gilt: 

Lässt der Druck nach, verfällt das Wesen wieder in die ursprüngliche Verhaltensweise zurück. 

Eine ganz kurze Nebenbemerkung:

Das ist für mich auch der Hauptgrund, warum kooperativer Führungsstil dem autoritären vorzuziehen ist. Der autoritäre ist schlicht zu teuer. Höre ich auf, den Esel hinten druckvoll zu tätscheln, läuft er nicht mehr. Das bedeutet: Für jeden Esel brauche ich einen "Tätschler". Das ist viel teurer, als wenn ich allen Eseln eine superleckere Mohrrübe zeige. Da laufen sie von selbst. Alles sehr vereinfach gesprochen, ich weiß.

Zurück zur selbsternannten Krone der Schöpfung: Dem Mann.

Ein zweiter Exkurs:

Ein Mann an der Autobahnraststätte:
"Aaah, frisch getankt, fein! Jetzt sind es nur noch gut 200 Kilometer, das mache ich ganz locker auf einer Backe." 

Mit der Vorfreude auf 1 1/2 weitere Stunden Kampf um die linke Fahrspur mache ich mich nach dem Bezahlen der Tankrechnung auf, um noch einmal auf die Toilette zu gehen.

Heute ist mein Glückstag. Das ist wirklich selten, dass ich an diesem doofen Automaten stehe und ich habe tatsächlich ein passendes Geldstück, um ohne weiteren Aufwand das Drehkreuz in Bewegung versetzen zu können.

Ich betrete den Raum mit den Pissoirs.

Kein Problem, es sind genug frei.

Meine Gedanken kreisen, bei der Sache bin ich nicht.

Das ist weiß Gott keine Tätigkeit, die Aufmerksamkeit verdient.

Ich bereite mich vor, ein "Rrrrratsch" ist leise zu hören und mein Tunnelblick fokussiert kurz das Ziel.

Kurz?

Wie ein Blitz durchzuckt es mich.

Da ist er!

Der Feind!

Alle Gedanken sind auf einen Schlag fokussiert. 

Meine Pupillen werden zu kleinen Punkten, der Blick ist starr auf den kleinen, haarigen Körper mit 6 Beinen gerichtet.

Der Feind bewegt sich nicht.

Ich muss wohl noch genauer zielen.

Eventuell den Druck erhöhen?

Fast schon bedauernd stelle ich fest, das meine Blase inzwischen leer ist, meine Munition ist quasi alle.

"Beim nächsten Mal zeige ich es Dir, Du blöde Fliege…."

Liebe smiler,

haben Sie Nachsicht mit mir, ich hatte heute Lust, die Sache überspitzt darzustellen.

Reduzieren wir beide Szenarien auf Fakten und Erkenntnisse:

Untersuchungen bestätigen, dass sich die hygienischen Zustände rund um Urinale um 80%(!) verbessern, wenn sich im Urinal zentral angebracht eine eingedruckte Fliege befindet. Seit dem Buch "Nudge" von Richard H. Thaler und Cass R. Sunstein wurde die Erkenntnis viel publiker, dass es klüger sein kann, Menschen einen kleinen "Anstubser" zu geben, um sich vernünftig zu verhalten, als wenn man mit "gut gemeinten Ratschlägen" oder gar Verboten Druck ausübt.

In diesem Fall ist es eine Mischung aus Spiel- und Jagdtrieb, der Flüssigkeiten dahin umleitet, wo sie hingehören.

Ein paar andere Beispiele dazu (Quelle: Süddeutsche Zeitung, Artikel von Christian Weber)

Wäre es für Sie ein Motivator, Energie zu sparen, wenn auf Ihrer Jahresabrechnung steht, dass Ihr Nachbar pro Quadratmeter mit weniger Energie auskommt?

Wäre es für Sie ein Motivator, wenn Sie von Ihren Stadtwerken im Folgejahr einen Sonder-Smily verliehen bekommen, weil Sie Ihren Verbrauch senken konnten?

Wäre es für Sie ein Motivator, sich gesünder zu ernähren, wenn Sie für die Bratwurst 20 Meter laufen müssten und das "Health-Food" direkt vor Ihrer Nase lecker dargeboten wird?

Dir wirksamsten Motivatoren sind manchmal die Einfachsten.

Bis hierhin ist es nett, das zu lesen.

Wertvoll wird es, wenn Sie sich Gedanken zum Transfer in Ihre Welt machen?

Wo können Sie Ihre Mitarbeiter, Ihre Kollegen, Ihren Chef zukünftig ganz anders und sympathiebringend motivieren, Dinge anders handzuhaben wie bisher?

Wie können Sie Ihrer/ Traumfrau/-mann das Leben noch mehr verschönern, weil kleinen Konfliktherden die Ursache entzogen wurde?

Wo können Sie Ihren Kindern "Anstubser" geben, damit sie "wollen, was sie sollen"?

Sie sehen, "anstubsen" kann im Leben durchaus Sinn bringen - anders als bei der manchmal eher lästigen Funktion in Facebook… :-)