Ein Kernsatz aus meinem Seminar "Lebensziele" lautet:
"Schon immer war es klug, sich genau Gedanken darüber zu machen, was und wie man die Dinge seines Lebens tut. Noch mehr aber sind wir heute gefordert, uns sehr bewusst zu überlegen und zu entscheiden, was wir NICHT tun!"
Wir leben in einer Zeit der Verlockung.
Das Überangebot besteht heute nicht nur bei Produkten und Informationen.
Inzwischen sind wir sogar soweit, dass wir zumindest gefühlt mit einem
Überangebot an Chancen leben.
Mein Gott, wie viele verlockende Ideen und Projekte werden einem heute jeden Monat angeboten.
Nicht wenige stellen sich im Nachhinein als nicht so erotisch heraus, wie sie klangen oder sind einfach nicht so umsetzbar, wie es zunächst schien.
Und das - so ein Mist -, obwohl sie so unglaublich toll klangen.
Machen wir uns immer wieder bewusst:
Mit jedem neuen Aufgabengebiet, mit jedem neuen Tätigkeitsfeld ist meistens mehr Zeiteinsatz verbunden, als wir im ersten Moment dachten.
Da nur eine Sache auf dieser Welt wirklich gerecht verteilt ist, nämlich die Zeit, die wie alle jeden Tag gleich zur Verfügung haben, bleibt damit für andere Dinge weniger übrig.
Keine bahnbrechend neue Erkenntnis, ich weiß!
Nichtsdestotrotz aber wichtiger denn je und ich glaube, die Menschen sind von der klugen Umsetzung
des Gedankens weiter weg denn je.
Für mich gilt die gleiche Grundüberlegung, allerdings mit etwas anderem Hintergrund auch auf der Kommunikationsebene.
Bemühen wir den Volksmund:
"Reden ist Silber, schweigen ist Gold!"
Könnte hier sich auch etwas verändert haben in den letzten Jahren? Ich meine, genau das zu beobachten und ich möchte etwas ausholen, um zu erklären, was ich meine.
Eine der besten Entwicklungen der letzten 40 Jahre ist es, dass die Menschen immer selbstbewusster geworden sind. Gewiss, das hat auch seine Schattenseiten, denn natürlich wird Selbstbewusstsein von dem einen oder anderen Kleingeist damit verwechselt, dass wir keinen Respekt vor nichts mehr haben müssen. Wenig Respekt vor dem Alter, an der einen oder anderen Ecke zu niedrige Hemmschwellen usw.
Letztendlich aber ist diese Entwicklung in der Summe etwas Wunderbares.
Ich betrachte es z.B. als eine der wichtigsten Aufgaben von Eltern, Ihren Kindern Selbstbewusstsein in die Seele zu pflanzen. Hat ein Mensch die innere Sicherheit, dass er - komme was wolle - die Dinge irgendwie hin bekommt, hat er eine Basis, die andere sich spät im Leben in vielen, vielen Jahren sehr mühsam erarbeiten müssen.
Obwohl ich meine, dass Selbstbewusstsein und Selbstdarstellung nicht zwingend miteinander zu tun haben müssen, beobachte ich dabei, dass der Wunsch der Selbstdarstellung der Menschen parallel zum Selbstbewusstsein wächst. Nicht immer bei der gleichen Person, aber sehr wohl im Schnitt der Menschen.
Eigentlich müsste es für mich so sein, dass ein selbstbewusster Mensch es gar nicht mehr nötig haben muss, sich besonders darzustellen. Ich nehme es aber anders wahr.
Ehrlich?
Gefallen tut mir das nicht!
Als ich meine Allerbestevonallen kennenlernte und dann auch irgendwann meinem Umfeld vorstellte, da hat es mich unheimlich beeindruckt, dass da ein junges, zuckersüßes, weibliches Geschöpf, das mit seinem Wesen die Welt aufwertet, wenn sie nur den Mund aufmacht, immer dann einfach nichts sagte, wenn sie nicht im Thema war.
Die sich nicht nach vorne drängte, aber sehr wohl voll dabei war, wenn sie etwas zu sagen hatte.
Was für eine tolle und immer seltener werdende Eigenschaft ist das doch.
Wie außergewöhnlich kann ein Mensch doch gewinnen,
wenn er das Verhältnis "Summe Inhalt der Worte geteilt durch Anzahl der Worte" im Griff hat!
smilige Grüße schickt Ihnen
Ihr
Cemal Osmanovic
Geschäftsführer